Mauerwerkshandbuch deutsch

www.ziegelindustrie.ch 57 Wärmedämmendes Einsteinmauerwerk Planungsgrundlagen Ausführungsregeln 1. Das wärmedämmende Einsteinmauerwerk kann in der Regel ohne Dilatationsfugen ausgeführt werden. Als Grenze gilt das 60 bis 80 - fache der Wanddicke. Als Beispiel ergibt eine Wanddicke von 42,5 cm eine max. Wandlänge von 34 m. 2. Teilsteine müssen auf der Baustelle gefräst und dürfen auf keinen Fall geschrotet werden. Zum Schneiden eignen sich am besten Nassfräsen mit einem Sägeblattdurchmesser von min. 50 cm. Auf Anfrage können bei den Herstellerwerken Handfräsen gemietet werden. 3. Der minimale Pfeilerquerschnitt ist durch die Abmessung eines Grossblocksteins begrenzt. (vgl. Norm SIA 266, Art. 5.1.3.2) 4. Aus Gründen der Tragfähigkeit und Ge- brauchstauglichkeit, ist der Grossblockstein in den Lagerfugen mit dem Leichtmauermörtel LM 5 /21 vollfugig zu vermauern. 5. Die Vermauerung erfolgt in der Regel «knirsch», d.h. ohne Vermörtelung der Stossfugen. Bei ge- frästen Steinen oder bei Sturzübermauerungen muss mit Doppelspatz gemauert werden. 6. Das Mauerwerk ist während der gesamten Roh- bauphase vor Feuchtigkeit zu schützen. Unipor Steine haben aufgrund ihres Luftporenanteils eine erhöhte Wasseraufnahmefähigkeit. Bei schlecht geschütztem Mauerwerk ist deshalb mit längeren Austrocknungszeiten zu rechnen. 7. Die minimale Auflagerbreite von Betondecken beträgt 12 - 15 cm. (vgl. Norm SIA 266, Art. 5.1.3.4) 8. Es ist anzustreben, sämtliche Installationen in den Innenwänden zu platzieren, um die Wär- medämmung der Aussenwand im ganzen Wandquerschnitt zu erhalten. 9. Der Aussenputzaufbau erfolgt grundsätzlich mit einem Leichtgrundputz von min. 20 mm Stärke, nass in nass aufgetragen, und einem mi- neralischen Deckputz von ca. 3 mm Dicke. Zur Erhöhung der Risssicherheit ist eine vollflächige Gewebespachtelung auf dem Leichtgrundputz empfehlenswert.

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